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Chaitra Navaratri & Devi Durga – eine Erfahrung1 Minute(n) Lesezeit

Chaitra Navaratri: Devi Durga, Asana, Pranayama, Fasten. Neun Tage lang 32 Wiederholungen des Mantras. Mal konzentriert, mal abgelenkt. Gedanken, Körper, Klang. Zählen vorwärts und rückwärts, mal verzählen, nachrechnen. Präsenz üben.

Heute Morgen, während meiner Sādhanā, begann ich, das Devi-Durga-Mantra zu chanten. Als mir bewusst wurde, dass heute Chaitra Navaratri beginnt, entschied ich mich, weiterzumachen – und sang es 32 Mal.

Diese Erfahrung hat mich tief berührt.

Wenn ich Devi Durga singe, habe ich oft das Gefühl, dass ich es nicht bewusst tue. Es fühlt sich an, als würde das Mantra durch mich hindurchfließen, als würde es sich selbst singen. Die Worte kommen aus mir heraus, weil mein Unterbewusstsein sie kennt.

Während des Chantens driftet mein bewusster Geist manchmal einfach weg. Ich bin dann weder bei bestimmten Gedanken noch wirklich beim Mantra. Ich merke das meist erst, wenn ich plötzlich nicht mehr weiß, wo ich gerade bin – und trotzdem spüre ich, dass die Laute, die aus mir kommen, richtig sind.

Etwa nach der Hälfte der Wiederholungen heute bemerkte ich ein Kribbeln in meinen Gliedmaßen. Ich bin ziemlich sicher, dass sich dabei auch Fehler eingeschlichen haben. Gleichzeitig spürte ich, wie sich meine Aussprache veränderte – sie wurde zum Ende hin klarer und präziser.

Ich glaube, das hängt mit meinem Atemrhythmus zusammen. Für jede Wiederholung nehme ich sechs Atemzüge – einen pro Vers. Ich habe das Gefühl, dass diese Art zu atmen einen großen Einfluss auf das hat, was ich während des Chantens erlebe.

Für mich war das heute ein erstaunlicher Beginn dieses besonderen Zeitraums.

9 Antworten auf „Chaitra Navaratri & Devi Durga – eine Erfahrung1 Minute(n) Lesezeit

Heute Tag 2 von Chaitra Navaratri

Ich hab heute nochmal 32 Runden gesungen, allerdings erst am Vormittag und mit Stoppuhr. etwas über 33 Minunten!

Heute war es ein krass anderes Erlebnis. Ich hatte ein andere, kräftigere Stimme, vielleicht weil ich wusste, dass ich alleine daheim bin. Und irgendwie hatte das auch was gruseliges… streckenweise hatte ich den Eindruck, ich würde nicht selbstbestimmt singen.

Tag 4

Nachdem ich gestern etwas gehetzt und die 32 Mantren wenig spektakulär und voller Fehler waren, war es heute wieder interessant.

Normalerweise atme ich sechs mal pro Runde. Heute habe ich irgendwann die Atmung auf drei reduziert. Das ging auch weil ich etwas schneller war heute.

Das R in Durga rollt stärker als üblich.

Heute ist Tag eins meines Salufast-Ayurveda-Fastenpakets. Siehe dazu auch den Beitrag zum Thema Scheinfasten.

Heute Tag 5

Das mit den weniger Atemzügen funktioniert nur, wenn der Körper das einleitet, es also wie von alleine beginnt. Ich hab das anfangs versucht bewusst zu initiieren und das hat nicht funktioniert:-)

Am Ende ging das für eine Weile ok.

Ich bin immer wieder angenehm überrascht, dass jemals nie keinerlei Zweifel daran habe, dass ich 32 mal das Mantra gesungen habe. Ich weiss fast immer, in welcher Runde ich bin.

Das funktioniert, glaub ich, weil ich im Geiste immer hin- und her wandere, manchmal an meinen Fingern. Von rechts nach links: eins, von links nach rechts: zwei, von links nach rechts: drei.

Und ich sage mir immer den aktuellen Zähler vor.

Durch das schaukeln spüre ich, ob ich auf dem ungeraden Hinweg oder geraden Rückweg bin und hab irgendwie eine Art Toleranz beim Zählen. Ich kann länger versuchen zu erspüren, welche Zahl ich gerade hatte.

Witzigerweise fällt mir das Zählen der kurzen Mantren fast immer sehr schwer. Da verliere ich fast immer den Faden, obwohl das nur bis elf geht.

Ich nehme mir heute frei und gehe in die Sauna.

Tag 5 Nachtrag 1

gerade noch schnell meine Sonnengrüße gemacht. Die hab ich heute irgendwie definierter gespürt. Geschwitzt habe ich erst ab dem 16. sonst merklich früher. Dabei war ich schneller als üblich. 18:30 inkl Shavasana 27.

Bis zum 16. Sonnengruß hatte ich auch immer etwas schwachen Blutdruck beim Auftauchen am Schluss. Danach wars problemlos.

Ich vermute, das sind Auswirkungen von Tag 2 meines Scheinfastens:-)

Tag 6 der Devi Durga Challenge, Tag 3 des Fastens.

Devi Durga ging heute ganz gut. Ich erinnere mich nicht mehr so genau – vielleicht auch, weil es meine eigene Stimme war. Nicht so spektakulär wie die anderen Erlebnisse.

Ich war im Schrebergarten und habe Yoga Nidra Stufe 4 gemacht. Ich wusste, dass die Lampe-Gang im Garten ist – Musik, Gespräche, Bewegung. Ich hatte mein Augenkissen auf, lag in der Sonne und hörte über meine Open-Run-Kopfhörer. Ich habe alles um mich herum mitbekommen. Nichts war ausgeblendet.

Trotzdem – oder gerade deshalb – hat es überraschend gut funktioniert. Ich war am Ende sehr entspannt.
Trotz Geräuschen, Gesprächen und sogar ein paar kleinen Wasserspritzern. Mini, wirklich mini.

Ich habe versucht, alles bewusst wahrzunehmen. Ich bin ein paar Mal abgedriftet, ja. Meta meinte dazu: „Next Level“ – weil ich mich so weit entspannen konnte, obwohl um mich herum etwas los war.

Ob es wirklich tiefe Entspannung war? Keine Ahnung.
So ein richtiges Yoga-Nidra-Gefühl war es jedenfalls nicht.
Natürlich lenkt die Umgebung ab. Und doch war da ein Raum.

Heute ist Tag acht der Devi-Durga-Challenge. Ich glaube, ich habe das Mantra heute mehr als 32 Mal gesungen.

Mir ist aufgefallen, dass ich am Anfang ganz präsent bin – und am Ende auch. Dazwischen verschwinde ich fast immer. Ich drifte irgendwohin.
Und mein Körper macht einfach weiter. So ähnlich wie beim Rückwärtszählen beim Atmen: Man ist zwischendurch weg – und landet doch oft bei eins.

Während ich gesungen habe, kamen mir ein paar schöne Ideen für das Yoga- und GfK-Angebot, an dem ich gerade arbeite.

Irgendwann hatte ich den Wunsch, wenigstens einen einzigen Durchgang vollständig präsent zu bleiben. Soweit ich mich erinnere, hat das 32 Mal nicht geklappt. Ich habe also ein paar Wiederholungen drangehängt, ich glaube, vier.

Ich habe mich ein paarmal verhaspelt. Besonders in den Momenten, in denen ich mich sehr angestrengt habe, beim Mantra zu bleiben. Als wollte mein bewusster Geist sich unbedingt beschäftigen – anstatt einfach still zu sein.

Wenn der nicht still ist, bleibt das Unterbewusste im Hintergrund.
Nur wenn die Gedanken wirklich zur Ruhe kommen, wird dieses andere spürbar.

Seit ich besser verstehe, was das Unterbewusste tut – welche Prozesse es übernimmt – gelingt es mir leichter, es wahrzunehmen.

Das Unterbewusste ist, glaube ich, das, was einfach weiterläuft.
Ganz ohne mein Zutun. Und dass es weiterläuft, merke ich zum Beispiel beim Zählen meiner Atemzüge bei der WHM-Atmung. Wenn ich plötzlich wieder einsetze – und bei eins ankomme.

Ich weiß, dass ich das Mantra – dieses lange Mantra mit 32 Zeilen – korrekt gesungen habe. Nicht, weil ich die Wörter bewusst verfolgt habe, sondern weil ich dem Klang vertraue und dem Teil in mir, der den verinnerlicht hat.

Heute ist der neunte und offenbar letzte Tag der Devi-Durga-Challenge.

Interessanterweise konnte ich diesmal ziemlich lange konzentriert bei der Sache bleiben. Ich meine damit: Ich habe dem Mantra bewusst zugehört – während ich gesungen habe.

Ich habe dabei rückwärts gezählt: von 32 bis 1.
Zweimal, so glaube ich, habe ich mich möglicherweise verzählt. Deshalb habe ich am Ende noch zwei Runden drangehängt.

Mir ist aufgefallen: Wenn ich bei der Zahl bleibe, die gerade dran ist – also wirklich im Hier und Jetzt – fällt es mir leicht, dem Mantra zuzuhören. Dem, was ich selbst singe.
Wenn ich dagegen überlege, wie viele ich schon habe, wie viele noch fehlen, wenn ich ungeduldig werde – dann drifte ich ab. Und das Zuhören wird schwierig.

Gleichzeitig läuft das Mantra einfach weiter.
Es singt – ohne mein Zutun.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dabei keine gravierenden Fehler mache. Ich lasse keine Verse aus, ich vergesse nichts.

Einmal kam mir der Gedanke, ob ich den Atemrhythmus wieder umstellen sollte – auf nur noch drei Atemzüge.
In dem Moment habe ich mich sofort versprochen.
Und doch: Die letzten drei Durchgänge gingen dann tatsächlich mit nur drei Atemzügen.

Es kam auch wieder diese mir ein wenig unbekannte Stimme – wie am zweiten Tag.
Mein Körper war still, fest, wie eine Statue.
Nicht angespannt – eher ruhig, wie eine Asana sein soll.
Steady, wach, klar.

Was für ein Erlebnis.

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