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Brewster‘s Geschenk3 Minute(n) Lesezeit

Eine Reihe von Zufällen und ein Gedankensprung zwischen zwei Geschichten

In meiner Kindheit habe ich eine Geschichte gesehen, die mich bis heute beschäftigt hat.

Ein Mann erbt ein unglaubliches Vermögen – unter einer Bedingung: Er muss eine große Summe Geld in kurzer Zeit ausgeben. Am Ende darf er nichts besitzen. Und er darf niemandem sagen, warum er das tut.

Erst vor Kurzem habe ich den Ursprung wiedergefunden:

„Brewster’s Millions“, ein Roman von George Barr McCutcheon aus dem Jahr 1902, vielfach verfilmt – unter anderem mit Richard Pryor im Jahr 1985.

Zum Teufel mit den Kohlen, das ist der Film, den ich als Kind oder Jugendlicher gesehen habe und von dem ich seid dem immer mal wieder erzähle. Der ist so richtig hängen geblieben. Vor allem die coole Idee, eine Postkarte mit einer sehr seltenen und so mit teuren Briefmarke zu versehen. Fand ich schon damals brillant und heute sehe ich darin eine Art Haltung.

Die Grundidee: Ein äußerer Zwang als Anstoß für innere Entwicklung.

Ein Jahrhundert später erscheint ein anderes Werk:

„The Ultimate Gift“ von Jim Stovall (2001).

Auch hier geht es um ein Erbe, das nicht einfach übergeben wird. Stattdessen muss der Empfänger Aufgaben erfüllen. Nicht mit Geld, sondern mit Aufmerksamkeit, Einsatz und Haltung. Jede Aufgabe ist eine Einladung, sich zu hinterfragen: Was ist wirklich wertvoll?

Die Verbindung beider Geschichten liegt offen da – auch wenn sie nicht miteinander verbunden sind. Die eine erzählt von Geld, das keinen Besitz hinterlassen darf. Die andere von Lebenslektionen, die Besitz erst verständlich machen.

ElementBrewster’s Millions (1902)The Ultimate Gift (2001)
AutorGeorge Barr McCutcheonJim Stovall
HauptfigurArmer Mann mit potenziellem ErbePrivilegierter Enkel eines Millionärs
AusgangspunktErbschaft nur unter bestimmten BedingungenErbschaft nur nach erfüllten Aufgaben
HerausforderungViel Geld ausgeben, ohne etwas zu besitzen12 Lebensaufgaben erfüllen, meist immateriell
VerbotKeine Besitzanhäufung, niemand darf es wissenKein direkter Zugang zu Geld, nur Lernen
ZielInneres Wachstum durch äußeren ZwangInneres Wachstum durch äußere Prüfungen
BotschaftGeld allein macht nicht reichDas wahre Geschenk ist immateriell

Warum mich das gerade beschäftigt?

Ich bin unterwegs nach Bokel bei Rendsburg und danach nach Hamburg, um einen Text über Asteya zu schreiben.

Vor ein paar Tagen hat Audible das Buch Yamas & Niyamas – Exploring Yoga‘s Ethical Practice von Deborah Adele in meine Bibliothek gespült, sogar kostenfrei, glaube ich.

Klar passt das insgesamt gut zu den Themen, die ich eh gerade höre.

In den letzten paar Tagen habe ich daraus die Kapitel zu Ahimsa und Satya gehört und bin damit beschäftigt, das gehörte zu verarbeiten.

Zu Ahimsa und Satya hatte ich ja schon eigene Texte angefangen…. als Grundlage für die GFK-Weiterbildung für Yoga-Lehrende, die mir schon seid Tag eins meiner Yoga-Ausbildung durch den Sinn geht.

Wie passend, dass das Hörbuch von Deborah direkt mit Asteya weitging heute früh auf dem Weg zum Bahnhof. Am Bahnsteig dann erwähnt Deborah das Buch The Great Gift von Jim Stovall und ich bin erinnert an diesen Film aus meiner Jugend: Brewster‘s Millions.

Ja, klar, das ist eine Verwechslung. Und nun hab ich endlich mal den Film recherchiert und diese Parallelen entdeckt.

Brewsters Millions ist sicher nicht so umfangreich ein Exempel für die ethischen Praktiken des Yoga, so wie vieleicht das Werk von Jom Stovall. Und doch beschäftigt mich zumindest ein Teilaspekt dessen, was ich im Yoga als Asteya kennenlerne, offensichlich schon sehr lange.

Weiss ich ja alles schon.

Noch ein Stück Ordnung in meinem Setzkasten:-)

Witzigerweise stelle ich auch fest, dass der Brewsters Millions schon in meiner Videothek im Apfel-TV ist.

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