Im Sommer 2022 habe ich das erste Mal Breathwork ausprobiert. Da gibts auch `ne App für. Leider hat die über die Jahre ein Redesign bekommen und ich mag sie nicht mehr. Für den Einstieg mit Atemübungen ist sie vermutlich noch ganz gut geeignet. Du kannst dort verschiedenste Rythmen ausprobieren. Es gibt noch eine Menge andere und die meisten kenne ich nicht:-/
Seitdem mache ich fast täglich irgendwelche Atemübungen und seit vielleicht einem Jahr ist das hauptsächlich eine von Wim Hof angeleitete Übung.1
Nachdem ich die gemacht habe, fühle ich mich gestärkt und fit für den Tag. Am liebsten gehe ich danach direkt unter die kalte Dusche.
Bei der Übung atme ich circa 30 mal tief ein und aus. Dann halte ich solange, wie es mir gefällt, die Luft an. Sobald ich den Drang verspüre, wieder einzuatmen, hole ich einen tiefen Zug und halte auch den für eine Weile an. Es folgen weitere 30 tiefe Atemzüge und so weiter.
An den Zeiten kann ich erkennen, wie es meinem Körper geht: bin ich gesund, erschöpft, vielleicht erkältet?
Für einen umfangreichen Hintergrund zum Thema Atmen empfehle ich von Herzen James Nestors Buch Breath. Mir gefällt besonders die von dem Autor selbst gelesene Hörbuch-Variante.
Ja, ja ich weiß. Ihr atmet alle schon seit Jahrzehnten. Und gleichzeitig macht es einen riesigen unterschied, wie wir atmen.
Nicht ohne Grund bekommt unsere Atmung im Yoga eine besondere Aufmerksamkeit.
Update: Entwicklungsstand
Ich mache meine Atemübungen nun seid fast zwei Jahren und ich spüre eine Menge Veränderungen.
Ich kann meinen Atem präzise steuern. Vermutlich kommt das von der ausgeprägteren Atemmuskulatur und der verbesserten Steuerung durch die Achtsamkeit dabei. Ich sehe die Muskulatur um den Brustkorb herum deutlich. Die war früher nicht sichtbar. Klar, ganz früher war da ja mehr Fett. Jedoch gab es auch schon Zeiten letzten Sommer, da war ich noch ein Stück leichter und da ist mir das noch nicht so aufgefallen.
Ich denke auch, dass mein Lungenvolumen zugenommen hat. Sören bestätigt, dass sich selbst meine Schlüsselbeine aus den Kapseln heben, wenn ich bis dort oben ventiliere.
Durch die regelmässige und ausgiebige Retention vermute ich, dass ich mehr rote Blutkörperchen habe als auf dieser Höhe nötig sind. Mein Verdacht: mehr rote Blutkörperchen -> mehr Kapazität für Sauerstoff -> niedrigerer Puls, auch unter Last -> weniger Belastung fürs HKS -> länger im aeroben Bereich unterwegs -> mehr Fettverbrennung. Vielleicht findet so auch ein höherer Grundumsatz in Ruhe statt.
Zur Nasenatmung: Ich habe den Eindruck, dass ich besser Luft bekomme als noch letzten Sommer. Ich hatte nur bei dem Halbmarathon den Bedarf nach einem BreatheRight, und das ging dann ja auch ohne. Wie kann das gehen? Ist es tatsächlich so wie James Nestor berichtet, dass sich die Schädelskelettstruktur wandeln kann?